Entzündungen des Zahnfleisches, im Fachterminus Gigivitis oder in der schweren Form Parodontitis genannt, sind bakteriell verursachte Entzündungen. Sie entstehen in erster Linie durch Plaqueansammlungen (weiche Beläge) an den Zähnen und den  Zahn-Zwischenräumen bei mangelnder Mundhygiene. Meist beobachtet der Patient eine Rötung, bluten beim Zähne putzen, eine Schwellung der Papillen, begleitet von unangenehmen Mundgeruch. Bei der  schweren Form, der Parodontitis, ist das Zahnfleisch bei der geringsten Berührung Schmerzempfindlich und blutet beim putzen sehr stark. Einer der häufigsten Fehler ist es, dann gar nicht oder nur sehr wenig zu putzen. So entsteht ein Teufelskreis. Der Belag auf den Zähnen, damit die Ansammlung von Bakterien nimmt zu und die Entzündung, hervorgerufen durch die Säureproduktion der Bakterien wird stärker. Allgemeine Faktoren, wie Rauchen, Stress, Alkohol und allgemeine Immunschwäche begünstigen diesen Prozess noch. Die Parodontitis gehört noch immer zu den weit verbreiteten Krankheiten. Sie entwickelt sich in der Regel aus einer Gingivitis. Unterteilt wird sie in drei Formen:

1. chronische Parodonditis
2. aggressive Parodonditis
3. nekrotische Parodonditis

Die erste Form ist die am häufigsten vorkommende. Sie beginnt meist zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Befallen sind bevorzugt einzelne Bereiche des Gebisses bis hin zum gesamten Gebiss. Durch Verlust des Zahnhalteapparates führt sie im höheren Lebensalter oft zum Zahnverlust.

Hauptsymptome:

• Entzündung
• Zahnfleischtaschen
• Knochenschwund

Begleitsymptome:

• Rückgang des Zahnfleisches, meist bei der chronischen Form über Jahre zu beobachten in Form von freiliegenden Zahnhälsen bis hin zur freiliegenden Zahnwurzeloberfläche mit starkem Heiss-Kalt-Empfinden einhergehend
• Schwellungen des Zahnfleisches
• Abzesse, eitrige Ansammlungen, die durch einbeißen von spitzen, harten Nahrungsbestandteilen in die Zahnfleischtasche entstehen können
• Fistel, spontane Eröffnung eines Abzesses mit eitriger Entleerung in die Mundhöhle
• Zahnlockerung, durch Verlust des Zahnhalteapparates (elastische Fasern, die den Zahn im Knochen halten)
• Zahnverlust, durch Zerstörung des Zahnhalteapparates und des Knochen

Andere Ursachen für eine gingivale oder parodontale Veränderung:

• Diabetes
• Mangelernährung
• Immunschwäche
• Blutzellerkrankungen
• Allergien ( Metall oder Quecksilber)
• Allergien Medikamente
• Strahlentherapie
• Spezifische Infektionen: Herpes, AphtenToxoplasmose, Geschlechtserkrankungen
• Tumore
• Hormonale Veränderungen
• durch Medikamente hervorgerufene Veränderungen

Therapie:

Vollständige Entfernung von Zahnstein,Plaque (weiche Beläge)  und Biofilm. Wurzelglättung zur verzögerten Plaqueneubildung. Desinfektion der Zahnfleischtaschen. Bei schweren Fällen als Begleittherapie lokale oder systemische Antibiotika. So kann eine Rückführung in einen schmerz-und entzündungsfreien Zustand erreicht. Werden. Grundvoraussetzung ist eine gute Mitarbeit des Patienten während der Therapie und eine darüber hinaus weitergeführte gute Mundhygiene zur langfristigen Festigung des erreichten Zustandes. Bei anderen Ursachen muß individuell über die Therapie vom Behandler entschieden werden.